ELOHIM (Gott) ist keine Dreiheit
Die Lüge der Dreieinigkeit (Dreifaltigkeit/Trinität)
Die Trinitätslehre ist ein katholisches Dogma, das im 4.Jh. n. Chr. offiziell herausgegeben wurde. Obwohl dieses Konzept in der Heiligen Schrift nicht bekannt ist, stellen es nur wenige Christen in Frage. Im Gegenteil klammern sich die meisten unter ihnen an die Lehre der Dreieinigkeit, wie ein Schiffbrüchiger an sein Stück Holz, da sie Opfer einer althergebrachten, jahrhundertelangen Gehirnwäsche sind. In der folgenden Abhandlung habe ich versucht, einige Argumente für die Dreifaltigkeit herauszugreifen, welche ich hörte oder auch selbst vertrat, als ich noch Verfechter dieser Lehre war. Es wird sich herausstellen, dass keines dieser Argumente einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Wort Elohims standhalten kann.
1) Yehoshua (Jesus) ist Elohim (Gott)
Zuallererst möchte ich betonen und euch versichern, dass Yehoshua ohne Zweifel Elohim ist.
„Im Anfang war der Logos und der Logos war hin zum Elohim und Elohim war der Logos. Er war im Anfang hin zum Elohim […] Und der Logos ist Fleisch geworden und hat unter uns sein Zelt aufgeschlagen, voller Gnade und Wahrheit; und wir haben seine Herrlichkeit betrachtet, eine Herrlichkeit wie die Herrlichkeit des einzigen Sohnes des Vaters“ (Johannes 1,1.14).
„Ich und der Vater wir sind einer“ (Johannes 10,30).
„Philippos sagt zu ihm: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns. Yehoshua spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippos! Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater?“ (Johannes 14,8-9).
„… und aus denen dem Fleisch nach der Mashiah ist, er, der über allen Dingen Elohim ist, gepriesen für die Zeitalter. Amen!“ (Römer 9,5).
„Und zweifellos – das Geheimnis der Frömmigkeit8 ist groß: Elohim ist im Fleisch offenbart, im Geist gerechtfertigt, von den Engeln gesehen, unter den Nationen gepredigt, in der Welt geglaubt, in Herrlichkeit aufgenommen worden“ (1.Timotheus 3,16).
„Wir wissen aber, dass Elohims Sohn gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind im Wahrhaftigen, in seinem Sohn Yehoshua Mashiah. Dieser ist der wahrhaftige Elohim und das ewige Leben“ (1.Johannes 5,20).
2) Bibel oder Tradition, welches Fundament?
Beginnen wir am Anfang: Elohim offenbart sich in seinem Wort und alles, was man hinzufügt oder wegnimmt, kommt vom Teufel (Offenbarung 22,18-19). Ich denke, alle sind damit einverstanden.
Warum also von Dreieinigkeit sprechen, wenn Elohim sich in seinem Wort nie auf diese Weise offenbart hat? Es gibt kein Wort über die Dreifaltigkeit. Wie also kommt es, das seine so zentrale, grundlegende Lehre, die sogar die Natur Elohims betrifft, überhaupt nicht in der Bibel vorkommt? Wie kann man sich erklären, dass Paulos (Paulus), der von sich sagt, „… den ganzen Absicht Elohims zu verkünden“ (Apostelgeschichte 20,27), nicht ein einziges Wort über die einzelnen Personen der Gottheit verliert? Erkennen Sie nicht, dass hier ein großes Problem besteht? Was Sie denken und auch ich früher dachte, nämlich dass die Idee der Dreieinigkeit in der Bibel sehr wohl entwickelt wird, obwohl sich das Wort „Dreieinigkeit“ selbst nicht darin befindet, stimmt nicht.
Die Schlussfolgerung einer Dreieinigkeit in der Natur Elohims kommt zunächst aus dem Erbe einer katholischen Irrlehre. Diese Trinitätslehre existierte nämlich unter den ersten Christen nicht. Diese Lehre entspringt der falschen Interpretation einiger Bibelstellen aufgrund dieses katholischen Hintergedankens, in dem sich der Protestantismus badet.
3) Elohim ist EINER
Wie also offenbart Elohim sich selbst in seinem Wort?
„Shâmaʿ Yisrā’ēl YHWH elohenu YHWH ‚ecḥāḏ“ („Höre Israel! YHWH, unser Elohim, YHWH ist Einer„) (5.Mose 6,4). Diesen Glauben, der auf der Schrift beruht, teilen bis heute alle Juden, und dies seit Beginn. Dieser Glaube lehrt uns, dass Elohim Einer ist („ecḥāḏ„), was aus der wörtlichen Bedeutung dieses Ausdrucks hervorgeht. Es handelt sich also um einen Monotheismus, wie Juden oder Moslems ihn vertreten. Yehoshua selbst teilte diesen Glauben an einen EINZIGEN Elohim.
„Yehoshua aber antwortete ihm: Das erste Gebot von allen ist: Höre Israel, der Herr, unser Elohim, der Herr ist Einer“ (Markus 12,29).
Man könnte nun vorbringen – wie ich es früher tat – dass die Offenbarung Elohims fortschreitend ist und die Juden noch nicht diese Offenbarung Elohims, nämlich der „Pluralität in der Einheit“, hatten. Oder dass die Dreieinigkeit erst mit Yehoshua im Neuen Bund offenbart wurde, und dies trotzdem mit einigen Vorzeichen im Alten Bund. Das „Schâma“-Gebet jedoch ist ein starker Widerspruch zu einem mehrfachen Elohim und eine starke Gegenposition zu irgendeiner Trinität. Es handelt sich also um Betrug, um Lüge, und zwar aus dem einfachen Grund, dass die Dreifaltigkeit schon lange vor dem Judentum und Christentum in heidnischen Religionen existierte.
4) Die Dreifaltigkeit, ein heidnisches Konzept
Die Babylonier verehrten eine Gottheit, zu dessen Untergebenen Nimrod gehörte (1.Mose 10 und 11; Vorschau auf den Antichristen). Diese Dreifaltigkeit übertrug sich im Laufe der Zeit auf unterschiedliche heidnische Religionen. Von Babylon kam sie nach Ägypten, wo Horus, der Sohn Isis und Osiris, als Reinkarnation seines Vaters Osiris galt; von Ägypten nach Griechenland, in dem es die Mysterien von Eleusis gab; von Griechenland nach Rom, und schließlich vom römischen Katholizismus in den aktuellen Protestantismus und darüber wiederum in die Freikirchen.
Mit fortschreitender Ausschweifung wurden diese Religionen Polytheistisch und personifizierten die unterschiedlichen Aspekte des einen wahren Elohims. So wurden aus einem Elohim mehrere voneinander verschiedene Götter. Der Katholizismus und dann auch der Protestantismus wurden somit zu einem Bindeglied zum Heidentum. Elohim so zu entstellen bedeutet Weltlichkeit und ist ein Gräuel.
Vor diesem Hintergrund verstehen wir besser, was der Herr den Hebräern sagen wollte, als er sie aus Ägypten herausgeführt hatte, wo Dreifaltigkeiten verehrt wurden: „Höre Israel! YHWH, unser Elohim, YHWH ist Einer“ (5.Mose 6,4). Elohim sagte ihnen gleichsam deutlich: „Hör zu, mein Volk, ich bin einer und nicht drei!“.
Wie sonst könnte man verstehen, dass die Heiden noch vor den Juden die Offenbarung eines dreieinigen Elohims hatten? Waren nicht sie, die Juden, es, welche die Offenbarung Elohims an die Nationen weitergeben sollten? Waren nicht sie es, denen die Aussprüche Elohims anvertraut worden waren (Römer 3,2)? Mussten sie erst von den heidnischen Völkern über ihren Elohim aufgeklärt werden? Dies steht im echten Widerspruch zu allem, was die Schrift sagt. Zudem kann man nicht behaupten, dass die heidnischen Dreifaltigkeiten nur eine teuflische Nachahmung der wahrhaftigen himmlischen Dreifaltigkeit seien, wie manche es sagen. Die Patriarchen und Juden hatten nämlich stets diese Dreifaltigkeiten bekämpft, weil sie daran glaubten, dass Elohim Einer ist. Auch die Propheten ermahnten fortwährend, dass wir keine heidnischen Nationen nachahmen sollten (Jeremia 10).
5) Einführung des Dogmas der Trinität im Christentum
Sogar eine katholische Enzyklopädie gibt zu, dass das Dreifaltigkeitsdogma eine spätere Ergänzung war: „Die Formulierung ‚ein Elohim in drei Personen‘ war vor Ende des 4.Jh. nicht fest etabliert und schon gar nicht in vollem Umfang in das christliche Leben und sein Glaubensbekenntnis aufgenommen. Aber gerade diese Formulierung war es, die zuerst Anspruch auf den Titel eines Dogmas der Trinität erhob. Unter den Apostolischen Vätern fand man nicht auch nur annähernd eine solche Mentalität oder Perspektive“ (New Catholic Encyclopedia (1967), Band XIV, S. 299).
Edward Gibbon, ein bekannter Historiker, der sich zum Katholizismus und daraufhin zum Protestantismus bekehrte, schrieb in seinem Vorwort zum Buch „Geschichte des Christentums“ (History of Christianity) von Peter Eckler: „Wenn es stimmt, dass das Christentum über das Heidentum triumphiert hat, ist es auch nicht weniger wahr, dass es das Heidentum geschafft hat, das Christentum zu verderben. Die Kirche in Rom hat den reinen Deismus der ersten Christen durch das unverständliche Dogma der Trinität ersetzt. Dergleichen wurden zahlreiche andere heidnische, von den Ägyptern erfundene und von Platon idealisierte Lehren angenommen, da man sie als ‚des Glaubens würdig‘ empfand„.
Der Erste, der etwas aussagte, das sich der „Trinität“ annäherte, ist Theophilus von Antiochia in seinem Werk „Ad Autolycum“ um das Jahr 180 n.Chr. Er benutzte das Wort „Τριας/Trias“, was „drei“ bedeutet. Er bezeichnet damit Elohim selbst. Später benutzte dann Tertullian das Wort „Trinität“ zum ersten Mal und entwickelte das Konzept der «drei göttlichen Personen» vollständig. Im 4.Jh, unter dem römischen Kaiser Konstantin, wurde das Dogma der Trinität festgehalten (Konzil von Nizäa 325 und Konzil von Konstantinopel 381 n.Chr.) Man muss wissen, dass Konstantin ein Verehrer Mithras war, einer Abzweigung von babylonischen, ägyptischen und anderen Kulten. Als er dann das Christentum (römisch-katholisch) als Staatsreligion ausrief, verband er heidnische Religionen mit dem christlichen Glauben. Dadurch hatte man im Christentum nun auch das Weihnachtsfest (Geburt Mithras), die Verehrung der Jungfrau Maria mit dem Kind (wie Isis mit Horus), das Papsttum (oberster römischer Priester) und schließlich die Lehre der Dreifaltigkeit (babylonische Gottheit)! Ziel Konstantins war es, sein Reich zu vereinen und er wusste, dass die Religion eines der besten Mittel dafür war: Wer würde sich schon Elohim widersetzen? Als er den wachsenden Erfolg des christlichen Glaubens sah, nutzte er die Gelegenheit erfolgreich. Die Christen glaubten weiterhin, den Elohim der Bibel anzubeten und die Heiden fanden alle Elemente ihres heidnischen Glaubens wieder.
6) In Elohim gibt es keinen Unterschied
Es muss klar gesagt werden:
- Der Vater ist der Sohn
„Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, El Gibbor, Vater der Ewigkeit, Friedefürst“ (Jesaja 9,5).
- Der Vater ist der Geist!
„Aber die Stunde kommt und sie ist schon gekommen, in der die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden, denn solche sucht der Vater (als) seine Anbeter. Elohim ist Geist und die ihn anbeten, müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten“ (Johannes 4,23-24).
- Der Sohn ist der Geist!
„Sie durchzogen aber Phrygien und das galatische Land, nachdem sie vom Heiligen Geist verhindert worden waren, das Wort in Asien zu reden. Als sie aber nach Mysien kamen, versuchten sie nach Bithynien zu reisen, aber der Geist Yehoshuas erlaubte es ihnen nicht“ (Apostelgeschichte 16,6-7).
Yehoshua war nicht ein Teil oder eine Person Elohims, sondern er ist die Fülle Elohims: „Seht zu, dass nicht jemand bei euch ist, der euch als Beute wegführt: Durch die Philosophie und durch leere Täuschung nach der Tradition der Menschen, nach den Grundsätzen der Welt und nicht nach dem Mashiah! Denn in ihm wohnt körperlich die ganze Fülle der Gottheit. Und ihr seid in ihm erfüllt. Dieser ist Haupt jedes Fürstentums und jeder Autorität“ (Kolosser 2,8-10)
Es steht also ausdrücklich schwarz auf weiß geschrieben und andere Bibelstellen könnten dies bestätigen. Möglicherweise war dieser Absatz im Kolosserbrief 2 schon damals eine Zurechtweisung der platonischen Trinität, die sich bei den Christen in Phrygien einschleichen wollte.
Im Folgenden betrachten wir einige Argumente, die scheinbar einen “dreieinigen” Elohim befürworten.
7) An wen richtete sich Yehoshua in seinen Gebeten?
Oft werden Verse wiedergegeben, in denen Yehoshua zum Vater spricht, was doch eigentlich bedeuten sollte, dass es sich hier um zwei verschiedene Personen handelt, die einen Dialog miteinander führen.
Nein, so ist das nicht: Yehoshua ist Elohim, der im Fleisch offenbar wurde. Zunächst ist er gekommen, um uns zu erkaufen und uns durch sein Opfer und seine Auferstehung gerecht zu machen, er ist aber auch gekommen, um uns den Weg zu zeigen. (Johannes 14,6). Darin besteht seine Offenbarung als Sohn, wobei zu erwähnen ist, dass das hebräische Wort “Sohn” im Griechischen auch “Diener” bedeutet. Yehoshua, in dem leibhaftig die ganze Fülle Elohims wohnte, ist gekommen, um uns ein Beispiel dafür zu geben, wie wir leben sollten. Er ist gekommen, um uns den Charakter eines Sohnes, eines Knechtes zu zeigen. Deshalb sagt uns Paulus, dass wir seine Nachahmer sein sollen. (1.Korinther 11,1; Epheser 5,1). Genauso wie Paulus für die Juden ein Jude geworden ist (1.Korinther 9,19-23), ist Elohim ein Mensch unter Menschen geworden, um die Menschen zu retten.
Musste Yehoshua getauft werden, zumal er Elohim ist und es um IHN in der Taufe ging? Nein, er hat uns durch seine Taufe ein Beispiel gegeben (Matthäus 3,15).
Wenn man von der Taufe spricht, mag der Einspruch kommen, dass doch die Stimme aus dem Himmel beweise, dass es sich um unterschiedliche Personen handle. Nicht unbedingt, sondern Yehoshua als Elohim hat ganz einfach seine Stimme vom Himmel her erschallen lassen, um seine irdische Mission in diesem Körper zu bestätigen. Darin muss man nichts anderes sehen. Eine Interpretation, die auf Dreifaltigkeit schließen lässt, ist lediglich die Frucht einer jahrhundertelangen katholischen Formatierung. So konnte Yehoshua auch zum Vater beten, um ein Beispiel zu geben, dem ein Kind Elohims folgen kann.
Außerdem hat sich Yehoshua all den Beschränkungen der menschlichen Natur unterworfen, als er als Mensch kam. Hätte er nämlich einen „Super-Körper“ besessen, der nicht für die Empfindungen dieser Welt empfänglich gewesen wäre, wie beispielsweise ein Superheld, wäre an seinem Opfer nichts Herrliches oder Wertvolles gewesen. Deshalb offenbarte er auch in seinem Fleisch, das in allen Punkten unserem gleich geworden war (Hebräer 2,17), Züge menschlicher Beschränktheit: Müdigkeit, Durst, Hunger und eine Palette von Gefühlen. Der einzige Unterschied zu uns war, dass er in keiner einzigen Versuchung nachgegeben hatte. So versteht man, warum Yehoshua als Mensch Schwächen zeigte, beispielsweise im Garten Gethsemane oder am Kreuz.
Was soll man von folgendem Satz halten, den Yehoshua am Kreuz aussprach: „… Mein El, mein El, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27,46). Der Ausspruch erinnert und unterstreicht die Erfüllung eines prophetischen Psalmwortes Davids.
„[…] 2 Mein El, mein El, warum hast du mich verlassen, bist fern von meinem Heil, von den Worten meines Brüllens? 3 Mein Elohim! Ich rufe am Tag, und du antwortest nicht; und des Nachts, und mir wird keine Ruhe. 4 Doch du bist heilig, du wohnst in den Lobgesängen Israels. 5 Auf dich vertrauten unsere Väter; sie vertrauten, und du errettetest sie. […] 7 Und ich, ich bin ein Wurm und nicht ein Mann, der Hohn des Menschen und der Verachtete des Volkes. 8 Alle, die mich sehen, verspotten mich, […] 9 Er wälze sich zu YHWH! Der befreie ihn, errette ihn, weil er Lust an ihm hat! […] 15 Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist geworden mein Herz, es ist zerschmolzen inmitten meiner Eingeweide. […] 19 Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los. 20 Du aber, YHWH, sei nicht fern! Meine Stärke, eile mir zur Hilfe! 21 Errette vom Schwert meine Seele, meine einzige von der Gewalt des Hundes; […] 24 Ihr, die ihr YHWH fürchtet, Lobt ihn; […] 25 Denn nicht verachtet hat er, noch verabscheut das Elend des Elenden, noch seine Angesichter vor ihm verborgen; und als er zu ihm schrie, hörte er. […]“ (Psalmen 22).
Diesen Psalm zitierte Yehoshua als Zeugnis: „Denn dies geschah, damit die Schrift erfüllt würde …“ (Johannes 19,36)
8) Ist der Sohn unwissend?
Ein anderer Punkt, der es wert ist, näher betrachtet zu werden, betrifft die anscheinende Unwissenheit des Sohnes, was den Zeitpunkt seiner Rückkehr betrifft: „Von jenem Tag oder der Stunde weiß jedoch niemand, weder die Engel, die im Himmel sind, noch der Sohn, sondern nur der Vater“ (Markus 13,32).
Wissenswert ist an dieser Stelle, dass es ganz einfach nicht die Aufgabe als Mensch auf Erden in Form des Sohnes war, zu offenbaren, wann er zurückkommen würde. In jedem Fall weiß Yehoshua als Elohim ja alles über seine Rückkehr, auch den Tag und die Stunde – darin stimmen alle überein, ob sie nun die Dreifaltigkeit vertreten oder nicht. Diese Bibelstelle kann also nicht als Argument dafür dienen, dass es unterschiedliche göttliche Personen gibt. Sie zeigt nur die Begrenztheit auf, der sich Yehoshua als Mensch unterwarf.
9) Machten die Apostel einen Unterschied zwischen Sohn und Vater?
Und wie gehen wir mit den vielzähligen Versen um, in denen die Apostel im neuen Bund scheinbar einen Unterschied zwischen Vater und Sohn machten?
„damit der Name unseres Herrn Yehoshua Mashiah in euch verherrlicht wird, und ihr in ihm, nach der Gnade unseres Elohim und Herrn Yehoshua Mashiah“ (2.Thessalonicher 1,12).
In dieser Bibelstelle fehlt im Griechischen das Wort „unseres“. Es handelt sich dabei um eine spätere Hinzufügung des Übersetzers nach dessen persönlicher Auslegung dieses Verses. Wörtlich übersetzt heißt diese Passage so: „…nach der Gnade unseres Elohims und Herrn Yehoshua Mashiah„. Keine zwei unterschiedlichen Personen hier!
Andere Bibelstellen scheinen noch klarer einen Unterschied zwischen dem Vater und Yehoshua zu bezeugen. Manche sprechen sogar über den „…Vater unseres Herrn Yehoshua Mashiah“ (1.Petros 1,3). Eventuell ist zwar auch hier die Übersetzung zu überdenken, wichtiger aber ist das richtige Verstehen dieser Stelle. Die Erklärung ist sehr einfach und steht im 1.Timotheos 2,5: „Denn Elohim ist Einer, und Einer (ist) Vermittler zwischen Elohim und den Menschen, der Mensch Mashiah Yehoshua„. Diese Stelle erleuchtet uns über die Unterscheidung, welche die Apostel zwischen dem Vater und Yehoshua gemacht haben: Sie sprachen über Yehoshua als Menschen.
Denn der Mensch „Yehoshua Mashiah“ ist das Mittel, durch das uns Elohim als Vater offenbar werden konnte. Wenn man von Yehoshua als Menschen spricht, denken wir an sein Opfer, durch das wir geheiligt sind und uns einem Vater-Elohim nähern dürfen. So verhält es sich auch, wenn man über Yehoshuas Rolle als Anwalt spricht (1.Johannes 2,1) oder über seine Rolle als Fürbitter vor dem Vater. Es ist eine Art, uns zu erinnern, wie sein Opfer als Mensch uns zugute kommt – und zwar vor ihm, Elohim, selbst (Hebräer 9 und 10)!
Was die Überlegenheit des Vaters über den Sohn angeht, wird lediglich ausgedrückt, wieviel höher Elohim in seiner Gottheit über der menschlichen Erscheinungsform steht: „Denkt also dieses in euch, was auch in Mashiah Yehoshua (ist). Dieser hielt es, als er in der Gestalt Elohims war, nicht für eine beschlagnahmte Sache, Elohim gleich zu sein, sondern machte sich selbst zu nichts und nahm Sklavengestalt an, indem er den Menschen ähnlich geworden ist und in seiner Gestalt wie ein Mensch vorgefunden wurde, sich selbst erniedrigte, indem er gehorsam wurde bis zum Tod, sogar bis zum Tod am Kreuz. Darum hat Elohim ihn auch zur höchsten Majestät erhoben und ihm einen Namen gegeben über jeden Namen, damit sich im Namen Yehoshua jedes Knie der Existierenden im Himmel und der Existierenden auf der Erde und der unterirdisch Wohnenden beuge, und jede Zunge bekenne, dass Yehoshua Mashiah Herr ist, zur Verherrlichung Elohims, des Vaters“ (Philipper 2,5-11).
10) Weisen die Visionen der Jünger auf einen Sohn hin, der sich vom Vater unterschied?
Wie erklärt man die himmlische Vision des Stephanus?
„Doch er hatte, voll mit dem Heiligen Geist, die Augen auf den Himmel gerichtet (und) sah die Herrlichkeit Elohims, und Yehoshua zur Rechten Elohims stehen. 56 Und er sprach: Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Elohims stehen!“ (Apostelgeschichte 7,55-56).
Hier handelt es sich um eine Vision. In einer Vision sieht man Bilder. Yohanan beispielsweise hatte eine Vision vom Himmel, in der er auf dem Thron ein Lamm sah, das wie geschlachtet aussah. Heißt das also, dass Elohim im Himmel wie ein Lamm aussieht? Sicher nicht. Es handelt sich lediglich um die Offenbarung eines Bildes, das einen einzigen Aspekt Elohims darstellt.
“Die Rechte” bedeutet im königlichen und göttlichen Sinn die höchste Position der Autorität. Elohim hat sich also dem Stephanus als derjenige präsentiert, der durch seine Menschwerdung und sein Opfer alle Mächte und Gewalten besiegt hat. (Kolosser 2,15)
„Und ich schaute, und siehe, in der Mitte des Thrones und der vier lebendigen Wesen und in der Mitte der Ältesten stand ein Lamm wie geschlachtet, das sieben Hörner hatte und sieben Augen, was die sieben Geister Elohims sind, die über die ganze Erde ausgesandt sind“ (Offenbarung 5,6).
Kommen wir noch kurz zu der Offenbarung des Yohanan zurück, der die sieben Geister Elohims gesehen hat: Ist Elohim deshalb eine „Siebenheit“? Die Bibel ist voller Bilder und Symbole.
11) Die Unterwerfung des Sohnes
Auch eine andere Bibelstelle ist erwähnens- und erklärenswert:
„Dann das Ende, wenn er das Königreich an Elohim, den Vater, übergeben haben wird, wenn er jedes Fürstentum und jede Autorität und jede Macht abgeschafft haben wird. Denn er muss regieren, bis er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der abgeschafft wird, ist der Tod. Denn er hat alle Dinge unter seine Füße unterworfen. Wenn er aber sagt, dass alle Dinge unterworfen sind, so ist offensichtlich, dass der, der ihm alle Dinge unterworfen hat, ausgenommen ist. Und wenn ihm alle Dinge unterworfen sind, dann wird auch der Sohn selbst dem unterworfen sein, der ihm alle Dinge unterworfen hat, damit Elohim alles in allem sei“ (1.Korinther 15,24-28).
“Mashiah” bedeutet “der Gesalbte” und bezieht sich auf den Menschen Yehoshua, der gesalbt worden war. Wenn alles zu Ende gebracht und erneuert sein wird, gibt es auch diese Offenbarung des Menschensohnes als Opfer und Sieger nicht mehr, da alles im Vater vereint sein wird und wir den Vater in Ewigkeit anbeten werden.
12) Ist der Mensch eine Dreiheit?
Ein weiteres Argument der Verfechter der göttlichen Dreieinigkeit besteht in der scheinbaren menschlichen Dreiteilung.
„Er selbst aber, der Elohim des Friedens, heilige euch völlig und eure Ganzheit, Geist und Seele und Leib werde makellos bewahrt beim Kommen unseres Herrn Yehoshua Mashiah!“ (1.Thessalonicher 5,23)
Man stellt sich die Frage: Da ja der Mensch dreigeteilt ist – also in Leib, Seele und Geist – und nach dem Abbild Elohims erschaffen wurde (1.Mose 1,26-27), wäre es dann erstaunlich, dass Elohim selbst auch dreigeteilt ist? Das ist doch der beste Beweis für Elohims Dreifaltigkeit.
Erstens: Mit dem „Abbild Elohims“ im Menschen ist keinesfalls eine Dreiteilung gemeint. Elohim ist Geist (Johannes 4,24).
Außerdem ist der Mensch nicht dreigeteilt, da der physische Körper wenig Bedeutung hat und nur eine fleischliche Hülle ist, die aus Staub besteht, gleichwie ein Stück Holz oder Metall an sich nichts ist. Auch unser Geist ist für sich allein nichts, den ohne Seele wäre er lediglich eine leere „geistliche Hülle“. Der Geist erlaubt unserer Seele, geistliche Dinge zu erfassen, mit dem Körper erfassen wir physische Dinge.
Die Seele ist es, welche den Körper belebt (physisch und geistlich) und uns alles, was uns umgibt, erleben und fühlen lässt. Sie ist unsere Personalität, unsere eigene Person.
Was die Bibel als „das Fleisch“ bezeichnet, ist nicht unbedingt der physische Körper, sondern eine Kraft der Sünde, die in unseren Gliedern wohnt, der alte, nicht erneuerte Mensch, unsere alte Natur.
Als Träger des Heiligen Geistes würden wir Menschen also schon über die Dreiheit hinausschießen: Körper, Fleisch, Seele, Geist, Heiliger Geist 5 in 1! Sind wir also eine „Fünfheit? Absurd.
Der Mensch ist also EINER.
13) Die Mehrzahl «Elohim»
Betrachten wir ein weiteres Argument der Dreifaltigkeit: das hebräische Wort „Elohim“, das in der Mehrzahl steht. Es wird im 1.Mose 1,1 benutzt und zeugt doch wohl von der Mehrzahl Elohims und seiner Trinität? In Wahrheit handelt es sich hier ganz einfach um einen „majestätischen Plural“.
Dieser „Pluralis Majestatis“ ist die Bezeichnung der eigenen Person im Plural als Ausdruck der Macht. Im Deutschen benutzt man auch die 2. Person Plural (Sie), um mit einer einzigen Person zu sprechen. Es handelt sich dabei um ein Zeichen des Respekts und nicht um einen Beweis dafür, dass wir mit mehreren Personen auf einmal reden. Im Hebräischen gibt es keine Steigerungs- oder Vergleichsformen (sehr groß, der Höchste, mehr als,…). Daher wird die Mehrzahl gebraucht, um Worten mehr Ausdruckskraft zu verleihen. Die Einzahl „Eloah“ wird so durch die Mehrzahl „Elohim“ aussagekräftiger gemacht.
14) Bezeugt der Ausdruck „ecḥāḏ“ eine zusammengesetzte Einheit?
Ein anderes Argument wäre, dass das hebräische Wort „ecḥāḏ“, übersetzt durch „ein“ (oder „ein einziger“ je nach Version) in der Bibelstelle 5.Mose 6,4 eine zusammengesetzte Einheit unterstellt. Hier beruft man sich auch auf den 1.Mose 2,24, wo dieses selbe Wort auch für den Mann und die Frau verwendet wird, die „ein Fleisch“ werden. Aus zweien wird einer („ecḥāḏ“). Auch in der Schöpfungsgeschichte heißt es:
„Und der Abend erschien, und der Morgen erschien: ein Tag“ (Bereshit/1.Mose 1,5). Zwei Abschnitte werden hier zum EINEM („ecḥāḏ“) Tag. Für die Verfechter der Dreifaltigkeit besteht die Einheit Elohims also aus drei zusammengesetzten Stücken.
Ihnen zufolge würde vielmehr das Wort „yahid“ verwendet, um auszudrücken, dass Elohim im strengen Sinn unteilbar ist. Diese Interpretation der Trinitären hält jedoch nicht stand und ist recht falsch. Auf Hebräisch bedeutet „ecḥāḏ“ „eins“ als Zahl (1,2,3,4,…). Das sehen wir auch beim Zählen der Schöpfungstage. Auch alle anderen Tage haben einen Abend und einen Morgen (1.Mose 1,8.13.19.23.31). Das bedeutet nicht gleichzeitig, dass die hebräischen Wörter für zwei, drei, vier usw. als zusammengesetzte Mehrheiten gelten. Genauso wenig kann man „ecḥāḏ“ in 1.Mose 1,5 als eine zusammengesetzte Einheit betrachten.
Wenn also zur Beschreibung der Gemeinschaft von Mann und Frau „ecḥāḏ“ verwendet wird, dann nur, um zu bekräftigen, welche Einheit sie bilden sollen. Nichts soll sie trennen können (Matthäus 19,6). Von „Einem“ auszugehen und daraus zwei oder drei zu machen, wäre dumm, würde den Sinn dieser Bibelstelle verdrehen und gegen Elohims Gedanken arbeiten.
Was das Wort „yahid“ betrifft, so bedeutet es „ein“ im Bezug auf eine äußere Sache: einzig, allein. Man spricht beispielsweise vom einzigen Sohn in Bereshit/1.Mose 22,2. Er wird nicht als einzigartig von seiner Natur her beschrieben, sondern als einziger Sohn, der keine Geschwister hat. Hier wird „yahid“ verwendet. Aufgrund des Einflusses der Trinitätslehre übersetzt man in vielen Bibelausgaben auch die Stelle in Devarim/5.Mose 6,4 falsch: „Höre Israel! YHWH, unser Elohim, YHWH ist Einer“ oder «Höre Israel! YHWH, unser Elohim, YHWH allein», um auszusagen, dass es keine anderen YaHWeH/HERRN gibt. Die hebräische Bibel aber, deren Übersetzer keine Dreifaltigkeit kennen, besagt: «YHWH ist Einer».
Außerdem stammt das Wort „yahid“ aus der Wurzel „yahad“ und bedeutet: verbinden, vereinigen, vereinen. Die Argumentation der Dreieinigkeits-Verfechter, „ecḥāḏ“ vs. „yahid“, ist somit komplett umgeworfen.
15) Wie ist Elohim?
Wie also sind die unterschiedlichen Bezeichnungen zu verstehen: Vater, Sohn, Heiliger Geist? Das ist sehr einfach: Es handelt sich um unterschiedliche Offenbarungen des gleichen Elohims, aus unterschiedlichen Situationen und Blickwinkeln heraus.
„Nachdem der Elohim früher mehrere Male und auf mehrere Arten durch die Propheten zu den Vätern geredet hat, 2 hat er zu uns in diesen letzten Tagen1 durch den Sohn geredet, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Zeitalter gemacht hat“ (Hebräer 1,1-2).
Ein Familienvater ist gleichzeitig auch Ehemann, Familienoberhaupt, Sohn seines eigenen Vaters, Arbeitskollege usw. Er ist aber dabei immer noch eine Person. So ist es auch mit Elohim.
Elohim hat sich in Yehoshua Mashiah als Sohn vorgestellt, der sich dem Vater unterwirft. Während seines Dienstes als Sohn gab er uns seine Offenbarung als Vater und als er seinen Dienst auf der Erde beendet hatte, zeigte er sich als Heiliger Geist. Am Anfang präsentierte er sich als Schöpfer, den Jüngern zeigte er sich als Licht, als Alpha und Omega, Lamm, Löwe von Juda, Wort Elohims, und und und. Wenn jeder dieser Aspekte eine eigene Person wäre, würde man nie an ein Ende kommen, da Elohim unendlich ist. Wenn wir bei ihm sein werden, können wir ihn ewig betrachten und jeden Moment einen neuen Aspekt seiner Göttlichkeit entdecken.
(Übersetzung eines französischen Artikels aus den „Dokimos“)
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